Bei der regiobus sind weitere Einsparungen bereits für das laufende Geschäftsjahr sowie für 2019 geplant. Bei der jetzt laufenden und noch nicht final abgeschlossenen Bewertung des Jahresergebnisses 2017 werden dem Unternehmen aktuell zu hohe Kosten für verschiedene Bereiche attestiert.
Zum Hintergrund: Die regiobus wurde Ende 2009 von der Region Hannover damit betraut, den Busverkehr in der Region für zehn Jahre durchzuführen. Im Rahmen dieser Beauftragung wird regelmäßig überprüft, ob die regiobus als „durchschnittlich gut geführtes Unternehmen“ bezeichnet werden kann. Um dies zu ermitteln, wird ein Benchmark durchgeführt: regiobus wird mit rund 100 anderen Verkehrsunternehmen bundesweit verglichen. Dabei werden alle Funktionsbereiche, wie zum Beispiel, Fahrdienst, Instandhaltung, Planung oder Vertrieb begutachtet. Das Ergebnis dieser Prüfung hat die regiobus sich regelmäßig qualifiziert testieren zu lassen und der Region Hannover als Auftraggeber der Verkehrsleistungen nachzuweisen. Basis für dieses Verfahren ist die EU-Rechtsprechung.
Für 2017 schneidet die regiobus im Benchmark schlechter ab, als der Durchschnitt. Wie das zu erwartende Prüfergebnis im Zusammenhang mit der Fertigstellung des Jahresabschlusses 2017 zeigt, liegt eine Abweichung von ca. 830.000 Euro vor. Dieser Betrag ist nicht im Rah-men der Beauftragung der Region Hannover ausgleichsfähig, wird also nicht von ihr erstattet. Da regiobus aber über Gewinnrücklagen verfügt, sind keine Kreditaufnahmen erforderlich; der Fehlbetrag kann ausgeglichen werden. Da die Kostenentwicklung nicht ad hoc aufzuhal-ten ist und somit für 2018 und 2019 ähnliche Fehlbeträge zu erwarten sind, ist die Geschäftsführung dabei, Maßnahmen zur Kostenreduzierung zu erarbeiten.
Ein Hauptgrund für die Entwicklung sind strukturelle Änderungen im Unternehmen. Das Geschäftsfeld Reise- und Gelegenheitsverkehr sowie die Verkehrsleistungen im Landkreis Nienburg wurden 2016 bzw. 2017 eingestellt. Damit zusammenhängende Verwaltungskosten konnten allerdings nicht in denselben Zeiträumen abgebaut werden.
„Wir müssen jetzt noch einmal einen „schnellen Kassensturz“ machen und sehen, wo sich im Unternehmen auch kurzfristig Einsparpotenziale heben lassen, um der Kostenentwicklung noch bestmöglich entgegen zu wirken“, betont Geschäftsführerin Regina Oelfke. „Eine Herausforderung, der wir uns stellen und ein Kraftakt, den wir uns zutrauen“, ergänzt Geschäftsführerin Elke van Zadel.
„Die regiobus wird ab 2020 wieder den Auftrag erhalten, Regionalbusverkehre durchzuführen – davon sind wir überzeugt. Die ökonomischen Weichen dafür müssen wir jetzt stellen“, so Oelfke.